Wenn man den Gegenwartsphilosophen glauben darf, ist unser Tun und Handeln, unsere Wirklichkeit, vor allem Kommunikation. Wir erleben die Welt, sprach- und bild­gestützt, durch Kommunikation und gewöhnen uns immer mehr an Stereotype und Versatzstücke, bei denen ein Durcheinander immer “heillos”, ein Schweigen immer “be­treten”, ein Vorbild immer “leuchtend” und eine Niederla­ge immer “vernichtend” ist. Und immer „droht“ der Ausstieg, ein Abtrünniger kommt „unter Druck“ oder selbiger wird gar erhöht.

Einher geht eine Nivellierung und Simplifizierung des Sprachgebrauchs, alles wird nur noch “gemacht”: der Frieden, das Tor, der Punkt, das Lied, der Brexit oder das Buch. Und wenn es sich dann auch noch um Dinge, Sachen oder ähnliche Geschichten handelt, sind der sprachlichen Schrumpfung und Erstarrung keine Grenzen mehr ge­setzt.

Wenn Sprache aber das Denken speist, ahnen wir die Richtung unserer Evolution.