Er ist die Nummer 1, der Primus, zu dem die Organisation sich in Bezug setzt – der meistzitierte Mann auf allen Fluren und hinter vorgehaltenen Händen. Grundlage seiner Herrschaft ist die existentielle Bedrohung und die daraus resultierende Krise, deren robuste Überwindung ihn zu einem Unantastbaren gemacht hat. Und alle wissen: so ist dies auch die Zeit für Gehorsam und Befehle.
Der Notfall ist sein zweiter Wohnsitz, Zweckmäßigkeit das oberste Gebot, der Mut zum Radikalen gilt als Grundlage für seinen schnellen Erfolg. Der Mann hat Wucht. Es scheint, als stünde die geballte Absicht hinter ihm. Seinen „Dirty Harry“ hat er gut gelernt.
Die Temperatur fällt, wenn er im Konferenzraum auftaucht, als Letzter meist. Schon in der Tür sagt er das Thema an, er selbst ist die Agenda und Tagesordnung ist was nur für Bürokraten. Es ist nicht so, dass er den Widerstand nicht mag, er schätzt die Gegner, weil er es genießt, sie zu bezwingen. Alles ist Duell, ist Clausewitz und „business is war“.
Er kann sein Herz verkapseln und jede Rolle spielen, die in der Situation sich bietet. Er zählt zu Machiavelli´s Enkeln und schläft gut ein, trotz tausendfacher fremder Schicksalsschläge, die auf seine Rechnung gehen, damit die Firma überlebt.
Ist der Kollaps abgewendet, versucht er jedes Mal die Wandlung hin zu einem Alltagschef, der sich kümmert und Beständiges liebt. Es glaubt ihm keiner, denn die Organisation entlässt ihn nie aus seinem Mythos.
Er hat stets einen großen Schatten mit schwarzen, scharfen Rändern, auch wenn die Sonne wieder gegen Mittag geht – und so folgt er dem Ruf, die nächste Welt zu retten.
Eine Einordnung der Serie FührungsKräfte finden Sie hier!