Erich Kästner hat ihn schon gekannt – den, bei dem es nichts Gutes gibt, außer man tut es. Ein Chef zum Anfassen und dennoch ein Souverän mit natürlicher Distanz, hat er schon gebaut, wenn andere noch im Bauplan denken. „Strategiepalaver macht noch keinen Strategen“, sagt er und handelt praktisch, aber nicht pragmatisch. Seine Pläne kommen aus der Mitte, jenem Ort, den viele so vergeblich bei sich selber suchen.
„Nur was sich bewegt, kann man steuern“, steht in seinem mentalen Notizbuch – sein Smartphone ist nur zum (sparsamen) Telefonieren und nicht ein digitaler Organizer, der jene Zeit frisst, die er zu sparen vorgibt. Und nichts verachtet er so sehr wie die alerten Klugschwätzer mit Rundumkompetenz, deren Wirksamkeit schon daran scheitert, dass sie die Angel vergessen, wenn sie zum Fischen gehen.
„Man kann erst lernen, wenn man’s macht“, hat er die Brücke schon gebaut, „der Plan folgt morgen“. Im Wirken durch die Tat ist er eher leise, ruhig, fast schüchtern, doch für den Notfall mehr als jeder andere gewappnet. Bescheidenheit ist seine Grundausstattung und „nach dem Siege binde den Helm fester“ sein Credo.
„Es gibt kein Urheberrecht für gute Ideen“ und in Problemen sucht er stets den Ansatzpunkt zum Handeln. Er weiß, wie groß der Club der Bedenkenträger, Problemtürmer, Zweckpessimisten und Sinnsucher ist, die deshalb lange reden, damit nicht auffällt, dass sie nie etwas tun.
Sein Rock des Tuns hat viele Taschen, und er schweigt gern, weil er viel zu sagen hat. „Wenn die Klugen noch grübeln, erobern die Dummen die Festung“ pariert er seinen Umgang mit Betroffenheit, wenn er sieht, wie oft es doch genügt, gewollt zu haben.
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