Ihr Management ist ein Gesamtkunstwerk, und die Corporate Identity müsste sie erfunden haben – ein Führungsstilist als Bildhauerin des Unternehmenserfolges. „Die Figur ist schon im Stein, man muss sie nur herausarbeiten“, ist ihr Credo und sie gestaltet so, dass es sich fügt und sich erschließen lässt. Ihr Navigator durch die Fährnisse des unternehmerischen Alltags heißt Ästhetik: Schönheit als Benchmark für das Richtige; die gute Gestalt von Plänen und Konzepten als Prognose und Maßstab für Wirksamkeit und Erfolg.
„Es muss nicht nur gut sein, sondern auch schön“, hat sie verinnerlicht, auch wenn sie praktisch handelt. „Was einzigartig ist, hat keine Preisprobleme“, ist mehr als eine Marketingdevise, „Ich mach‘ kein Amen hinter Nachgeahmtem!“ steht dann unter der Entscheidungsvorlage in dünnem Rot mit feiner Schrift.
Sie ist ein Meister der Ausbildung, ein Humboldt der Personalentwicklung, unaufdringlich, elegant und mit dem Sinn für die gute Form. Sie liebt den komponierten Lebenslauf, das rationale Kalkül, die Tugend des Ehrgeizes und den Strich gegen die verwaltete Welt moderner Bürokraten. „Nuancen sind Chancen“ und die feinen Unterschiede für den unberechenbaren Erfolg. „Das Schöne ist unser bester Kopierschutz“, sagt sie und storniert die Produktion. „Es ist schon alles gesagt, aber (noch) nicht von allen“, ist das Florett, mit dem sie tadelt und zu verstehen gibt, dass nicht nur die Zielangaben gelten, sondern die Lösungen.
Sie sucht Distanz, um ein Problem aus der Nähe zu sehen. Und so trifft sie mit wenigen Getreuen die wirklich wichtigen Entscheidungen beim Wandern: An einem schönen Tag, an einem schönen Ort, auf einem schönen Weg.
Eine Einordnung der Serie FührungsKräfte finden Sie hier!