Sie ist die Herrin des Timings statt des Tempos, die Langsamkeit hat sie entdeckt und gibt ihr ihren Sinn. „Bremsen ist auch eine Beschleunigung“, sagt sie, „und auf der Überholspur hat noch nie jemand eine Erfindung gemacht.“ Speed Management überlässt sie gerne den Einfallslosen, die aus der Unfähigkeit zur Ruhe eine Tugend machen. Während andere auf ihre Entscheidung warten und beklagen, dass sie die Probleme wieder aussitzt, hat sie gelernt, dem Handlungsdrang zu widerstehen, auch wenn die Hütte brennt.
„Wer den Einsatz leitet, darf nicht rennen, sondern denken!“, ist ihr Credo, und mit Sorgfalt schlägt sie ihren Takt, nach dem das Orchester zu spielen hat. Dem Metronom lauschen ist besser als der schnellen Eingebung folgen. Sie weiß, dass Wachstum nicht vom schnellen Gießen stammt und dass hohes Tempo meist die Ursache von Problemen und selten deren Lösung ist. Und dann kommt sie aus der Deckung und setzt den Stich.
Sie hält viel von Vorsicht und hat selten das Nachsehen, wenn sie das Geschehen unter dem Zeitmikroskop seziert: „Man muss das Gras wachsen hören, bevor es den Blumen die Luft nimmt.“ Und sie zitiert auch Nietzsche gern: “die Langsamen der Erkenntnis meinen, Langsamkeit gehöre zur Erkenntnis“.
Sie liebt und lebt die Fabel von Hase und Igel und wenn das Spiel läuft, ist sie selten zu sehen, aber immer präsent, wenn das Zielfoto gemacht wird. Ihr Fehlen merkt man erst, wenn alle wieder rennen und keiner mehr die Umstände verändert.
Eine Einordnung der Serie FührungsKräfte finden Sie hier!