„Während die einen noch grübeln, erobern die anderen schon die Festung“, sagt er und schlägt den Ball auf’s 9. Grün. Gekonnt – weil oft geübt. Er ist der Chef mit Zeit und vielen weißen Flächen im Terminkalender. „Mit Fleiß beherrscht man kein Imperium!“ denkt er mit einem der Cäsaren Roms. Und mit Sallust sieht er sich als der Lenker des Geschlechts der Menschen, der alles treibt und beherrscht und er selbst wird nicht beherrscht. Nach diesem Vorbild kontrolliert er nur noch die Kontrollierenden.
Sein First Line Management ist handverlesen. Loyale Statthalter, die ihm die Geschäfte führen. Konsequent hat er sie bestens ausgestattet mit Menschen, Macht und Mitteln. „Diene und herrsche“, verlangt er von den Paladinen und sein Vertrauen treibt sie an und um. Denn erbarmungslos fordert er das Vielfache an von dem was er gefördert hat: Seine Interpretation von Wertschöpfung! Und allen Führungskräften ist längst klar, dass ihr Spielraum nur geliehen ist und, dass sie ständig auf dem Prüfstand stehen.
„Ich weiß, dass es ein Meer geben muss, wenn ich einen Bach sehe“, sagt er seinen Herren, die niemals vergessen, wessen Knecht sie sind. „Chefs sind jene“, meint er, „die es verstehen, mit den Köpfen anderer Leute zu denken.“ Die letzten Lücken der Beherrschbarheit schließt er durch Regeln, die noch keiner straflos verletzt hat. Und hin und wieder hält er Hof – ein ruhender Mittelpunkt, den niemand übersieht: im Treiben gelassen, sparsam in den Gesten und ein Blick wie ein unbedingter Fingerzeig.
„Kleine Karos machen eben kleine Geschäfte“, lächelt er in die Sonne am Montagmorgen. Und sein Ball findet das Loch – wie von selbst.
Eine Einordnung der Serie FührungsKräfte finden Sie hier!