Klare Ziele geben Sicherheit und Orientierung; Pläne zeigen die Organisation von ihrer besten Seite, so als wären sie die Reklame für eine gute Zukunft. Aber sie reduzieren auch die Veränderungsfähigkeit und -geneigtheit. Organisationen sind auch „mit Rollen verknüpfte Strukturen gegenseitiger Erwartung, welche festlegen, was jedes Mitglied der Organisation von anderen und von sich selbst erwarten soll“ (Vickers 1976). Organisationen sind trotz ihrer scheinbaren Inanspruchnahme von Rationalität voll von Subjektivität und Willkür (Weick 1979) und Regeln gelten erst, wenn der Schiedsrichter sie pfeift.
Dieses Dilemma kann man nur auflösen, wenn man sich einerseits in den Regeln und Regularien des organisatorischen Alltags bewegt und andererseits gezielt die Vorschriften ignoriert. Damit ist nicht der Querdenker gemeint, der vorgeblich laterales Denken verwendet aber sich eher in einer modischen Haltung erschöpft. Bei ihm steckt der Wandel in Hochglanzbroschüren und die Restauration feiert Veränderung.
Lebe die Organisation und konterkariere ihre Bedingungen. Es scheint, als ob wir mehr und mehr darüber wüssten, wie man leben soll, ohne mehr darüber herauszufinden, warum es sich lohnt, zu leben.
Auch Kamikaze-Piloten tragen Schutzhelme.